Pressemitteilung

Der Sprecherrat der Wählervereinigung BUKO e.V. hat sich in seiner jüngsten Sitzung unter anderem mit der aktuellen Schulentwicklungsplanung der Gymnasien im LK Harz beschäftigt.

Wir stehen voll und ganz hinter dem Beschluss des Kreistags, die ländlichen Regionen mit den Standorten Ballenstedt und Osterwieck als eigenständige Gymnasien mit Sekundarstufe I und II zu erhalten, selbst wenn es dazu eine Ausnahmegenehmigung braucht. Jeder andere Vorschlag (Außenstelle, Gemeinschaftsschule etc.) verschlechtert das Angebot an schulischer Entwicklung und macht es nahezu unmöglich, dass Kinder aus dem Raum Osterwieck noch ein Gymnasium im LK Harz besuchen. Z. B. hätten Schüler aus Rhoden und Wülperode Fahrtzeiten von bis zu 1 ½ Stunden in einer Richtung, um ein Gymnasium in Halberstadt oder Wernigerode zu besuchen. Das ist im Sinne der Chancengleichheit nicht zumutbar!

Die auch im LK Harz begrüßte Ansiedlung von Intel in Magdeburg kann nicht nur auf die Ausweisung von Baugebieten reduziert werden. Wichtiger sind die zukünftigen hochqualifizierten Mitarbeiter in dem Unternehmen. Dafür muss der ländliche Raum, der in allen Positionspapieren gestärkt werden soll, auch eine Chance haben, sich daran zu beteiligen. Stattdessen wird in der Praxis eine Schwächung nicht nur hingenommen, sondern noch organisiert.

Die Region Osterwieck würde im Fall einer Schließung des Fallstein-Gymnasiums in ihrer positiven Entwicklung sowohl bei Gewerbeansiedlungen als auch in den Zuzügen von Einwohnern ausgebremst. Mit Blick auf die ebenso positive Entwicklung der Schülerzahlen im Raum Qsterwieck in den kommenden Jahren ist eine Schließung weder nachvollziehbar noch nachhaltig. Es geht lediglich um die jetzigen Jahrgänge 8 und 9, in denen die Mindestzahlen für die Sekundarstufe II nicht erfüllt werden.

Unverständlich an der ganzen Situation ist, dass ein einzelnes Kabinettsmitglied die Koalitionsvereinbarungen zur Regierungsbildung in Sachsen-Anhalt unterlaufen kann bzw. sie nicht umsetzt und der MP dabei zu sieht und sich nicht öffentlich äußert. Im Sinne der Daseinsfürsorge ist gymnasiale Bildung auch im ländlichen Raum vorzuhalten.

Wir fordern den Landrat, den Kreistag und alle Harzer Landtagsabgeordneten auf, sich fraktionsübergreifend für den Kreistagsbeschluss des LK Harz einzusetzen, um auch in der Zukunft allen Kindern alle Bildungsmöglichkeiten weiter offen zu halten.

Die Fraktionen des Kreistages und der Stadträte, in denen BUKO e.V. vertreten ist, werden alles dafür tun, dass weiterhin eine flächendeckende wohnortnahe Beschulung in allen Schulformen im LK Harz angeboten wird.

 

Halberstadt im Juni 2022

 

Ralf Barthel
Vorsitzender

Menü